
Flüchtlingshilfe Wien
Als sich die beunruhigende Lage in Syrien zuspitzte, erlebte Europa – insbesondere Österreich – einen Zustrom von Migranten. Da sich die Flüchtlinge auch in unserer Heimatstadt Wien ausbreiteten, fühlten wir uns verpflichtet, aktiv zu werden und den wachsenden Bedarf an grundlegenden humanitären Rechten zu adressieren.
Unsere Unterstützung begann im größten Flüchtlingslager Wiens, wo wir ein junges Paar aus Afghanistan unterstützen wollten, das in jener Woche ein Baby erwartete. Wir erkannten, dass das Lager kein geeigneter Ort für den Start ins Leben des Kindes wäre, und entschieden uns deshalb, den beiden ein Zuhause zu ermöglichen.
Durch unser Immobiliennetzwerk initiierten wir ein Projekt, das Familien in akuter Not mit Wohnraum versorgt. Die Finanzierung erfolgte teilweise über Spenden der Eigentümer, unserer Organisation oder eine Kombination aus beiden.
Unser Projekt ermöglicht es Familien, ein Zuhause zu beziehen, und bietet finanzielle Unterstützung für die grundlegendsten Bedürfnisse wie Wasser, Gas und Strom. Neben der finanziellen Hilfe besuchen wir die Kinder und ihre Eltern regelmäßig, um die Situation einzuschätzen und sie mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen.
Zusätzlich haben wir ein Buddy-Netzwerk ins Leben gerufen, bei dem jede Familie eine Ansprechperson zugewiesen bekommt, an die sie sich bei Fragen oder Problemen wenden kann – sei es bei alltäglichen Erledigungen wie Einkäufen oder Arztbesuchen. Dieses Netzwerk erleichtert den Flüchtlingen den Übergang in ihr neues Leben in Wien.
Bis heute unterstützen wir 12 Familien (insgesamt 45 Personen, davon 17 Kinder) in Wien, die aus Afghanistan und Syrien fliehen mussten. Einige der syrischen Flüchtlinge wurden zwar in Palästina geboren, verbrachten aber den Großteil ihres Lebens in Syrien. Unsere Organisation sichert ihre Wohnsituation, doch sie benötigen weiterhin dringend grundlegende Versorgung.
Die staatliche monatliche Unterstützung dieser Familien reicht bei Weitem nicht aus – 200 € für Erwachsene, 90 € für Kinder sind zu wenig, um zu überleben. Deshalb haben wir entschieden, den Kindern zusätzlich finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Die Eltern erhalten jeden Monat einen bestimmten Betrag pro Kind auf ihr Bankkonto, wodurch sie selbst entscheiden können, wie sie die Mittel für die Grundversorgung ihrer Familie am besten einsetzen.
Unser Team besucht die Familien regelmäßig in ihren „neuen“ Wohnungen. Wir sprechen über ihre Lage, Hoffnungen und verbliebene Träume. Doch da die Friedensgespräche stagnieren, fehlt jede Aussicht auf Veränderungen in den Herkunftsländern der syrischen und afghanischen Flüchtlinge. Das bedeutet, dass noch mehr Unterstützung nötig ist, damit sie nicht nur sicher, sondern auch würdevoll leben können.